Samstag, 31. März 2012

Imperial State Electric – Pop War


Was auf den ersten zwei Songs noch nach einer modernen Rockband wie etwa Biffy Clyro klingt, bekommt im weiteren Verlauf des Albums noch weitere Charakterzüge. Plötzlich klingen solide Riffs an und Refrains, die an alte Classic Rock Hymnen erinnern. Die einzelnen Nummern wirken insgesamt sehr schlüssig und durch den erfrischenden Sound macht dieses Album definitiv süchtig.Auch wenn Imperial State Electric noch kein großer Name ist, werden wir sie mit Sicherheit auf der ein oder anderen Best Of 2012 Liste wiedersehen.


Freitag, 30. März 2012

Hydromedusa – Hydromedusa



Grob ist der Sound von Hydromedusa als eine Art Motörhead auf Speed beschreiben. Das bestätigt auch der Opener. Der zweite Song „Pemulwuy“ passt mit seinen über 20 Minuten da plötzlich gar nicht mehr ins Bild, aber auch hier ziehen sie ihren Stil kompromisslos durch, wenn auch komplexer. Es ist wieder so ein Grenzfall zwischen Metal und Rock. Um sich auf einen Begriff zu einigen könnte man es als "Stoner-Metal" bezeichnen. Wer eine kleine Hörprobe möchte sollte mal in den Opener „I’ll Make It Home“, „Cruz Dios“ oder „Pathetic“ reinhören und sich die längeren Nummern für später aufheben.


Donnerstag, 29. März 2012

Third Coast Kings – Third Coast Kings

Die Third Coast Kings orientieren sich an altem Funk der 70er Jahre. Die lebendigen Songs sind ungefähr zur Hälfte instrumental gestaltet (z.B. „Crush It“). Bei der anderen Hälfte ist auch Gesang zu hören, wie bei „Emcee Marie“ oder „Tonic Stride“.

Die von Record Kicks veröffentlichte Platte zeigt, dass man auch heutzutage Funk nicht abschreiben sollte, denn so gut wie hier wurde es selbst früher selten präsentiert. Bei Soundcloud könnt ihr auch das komplette Album Streamen.


Mittwoch, 28. März 2012

Austin Peralta - Endless Planets

Das Label Brainfeeder, das vorallem mit Flying Lotus asoziiert wird, steht schon lange für modernen experimentellen Jazz. Austin Peralta ist ein Vertreter, der weniger elektronisch zu Werke geht, sondern sich mehr an alten Jazz-Prinzipien festhält. Sein Hauptinstrument ist das Klavier, das Saxophon ist aber ebenfalls stark vertreten auf „Endless Planets“. Die Songs wirken lebendig und flachen nicht ab. Der letzte Song „Algiers“ erinnert sogar an den äthiopischen Altmeister Mulatu Astatke.



Dienstag, 27. März 2012

Has-Lo – In Case I Don’t Make It

Solide Beats und lässiger Flow machen dieses Album zu einem ruhigen und einem der besten Hip-Hop Beiträge 2011. Man darf keine spektakuläre Musik erwarten, die Tanzflächen füllt. Es ist ein Hip-Hop Album zum zurücklehnen, ohne dass es dabei in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Generell macht man nichts falsch wenn man die Veröffentlichungen der „Mello Music Group“ (siehe auch yU – The Earn) verfolgt, die zusammen mit wenigen anderen Plattenlabels noch für ehrlichen Hip-Hop stehen.

Montag, 26. März 2012

Unsane – Wreck


Unsane sind alte Vertreter der sogenannten Noise-Rock Szene. Genau das, zeigen sie auch wieder auf ihrem neuen Album. Sie scheinen keinen großen Drang zu Experimenten zu haben und spielen konstant mit ihrem altbekannten Sound. Im Falle von Unsane ist das aber alles andere als schlecht. Neben dem vielleicht etwas fragwürdigen letzten Song „Ha Ha Ha“ sind mit „Ghost“, „Decay“ und dem ruhigeren „Stuck“ wieder richtig schlagkräftige Nummern dabei. Es ist Musik, die an der Grenze zwischen Rock und Metal steht und durch ihren ehrlichen und kraftvollen Sound überzeugt.



Sonntag, 25. März 2012

Cal Williams Jr – King Billy

"King Billy" von Cal Williams Junior ist eine Sammlung von 10 rhytmisch geprägten Folksongs mit guter Gitarrenarbeit und angenehmen Gesang. Der Australier zeigt in den Songs, speziell in seinem Gitarrenspiel, auch Blues-Einflüsse, die allerdings eher im Hintergrund bleiben, aber den Songs einen interessanten Charakter geben. Trotz geringer Popularität hat Williams zurecht den Ruf eines außergewöhnlichen Songwriters. Zu den stärksten Songs gehören „Hollow Lake Blues“, „Old Jim Crow“ und „Sun“.

Samstag, 24. März 2012

Charles Bradley – No Time For Dreaming

Im fortgeschrittenen Alter von 63 veröffentlicht der Soulsänger Charles Bradley sein erstes komplettes Album. „No Time For Dreaming“ ist ein klassisches Soul-Album. Bradleys starke Stimme wird von einer guten Band unterstützt und trotz der üblichen Motive flacht diese CD keinen Moment ab. Sie kann sogar mit den Klassikern des Genres locker mithalten .Als empfehlenswerte Songs wären „The World“, The Golden Rule“ und „Why Is It So Hard“ zu nennen.

Jean-Claude Vannier - Roses Rouge Sang


Der eigenwillige Franzose Jean-Claude Vannier hat endlich wieder ein Album veröffentlicht. Es unterscheidet sich von seinem instrumentalen Meisterwerk "L'Enfant Assasin Des Mouches" und orientiert sich mehr an seinen Veröffentlichungen mit Serge Gainsbourg. Auf seiner neuen LP greift er sogar selbst zum Mikrofon. Seine Stimme klingt nicht ausgebildet, aber sie hat definitiv einen eigenen und interessanten Charakter. Die CD ist von seinen typisch außergewöhnlichen Arrangements geprägt, jedoch ist sie nicht so experimentell wie alte Werke geworden.


Freitag, 23. März 2012

Orange Goblin – A Eulogy For The Damned


Das neue Album von Orange Goblin ist ein solides Hardrock Album. Von vielen auch als Stoner-Metal bezeichnet,  variieren sie soundtechnisch von Metalsounds wie in „Acid Trial“ oder dem Opener „Red Tide Rising“, bis hin zu David Gilmour ähnlichen Passagen in „A Eulogy For The Damned“. Dadurch wirkt es abwechslungsreich und interessant. Auch die Gitarrenarbeit sowie der prägnante und gute Gesang in den einzelnen Songs ist bemerkenswert.

Dienstag, 20. März 2012

Primitive Weapons – The Shadow Gallery


„The Shadow Gallery“ ist ein bodenständiges Metal/Hardcore Album. Es werden keine großen Experimente gemacht. Der Sound ist heftig und wütend. Die einzelnen Songs sind eher kurz gestaltet, wie auch die komplette CD, nach 25 Minuten ist sie bereits vorbei. Es klingt stellenweise nach Bands wie Botch, jedoch ohne die experimentellen Ausflüge.


Montag, 19. März 2012

The Milk Carton Kids – Prologue

Ein ruhig gehaltenes Album, das ausschließlich aus den zwei Gitarren und Stimmen der beiden Milk Carton Kids besteht. In vielen Reviews wurden sie bereits als die neuen Simon & Garfunkel bezeichnet und so falsch liegen diese Kritiker nicht. Neben den eher simpel aber dennoch effektiv gestalteten Gitarren zeichnen sich die Songs durch außergewöhnlich gute Gesangsharmoniken aus. Empfohlene Songs zum Reinhören wären neben „Michigan“, „Milk Carton Kid“ und „No Hammer To Hold“.

Miguél Zenón - Alma Adentro (The Puerto Rican Songbook)

Der Saxophonist Miguél Zenón bringt 2011 mit “Alma Adentro” ein modernes Jazz Album auf den Markt, mit leichten lateinamerikanischen Einflüssen. Die dominierenden instrumente sind Klavier und natürlich das Saxophon, aber auch die Begleitband liefert einen guten Job ab. Zu den besten Songs auf einer sehr beständigen CD gehören „Juguete“, „Silencio“ und „Amor“.



Sonntag, 18. März 2012

Greenleaf – Nest Of Vipers


Greenleaf ist eine Stoner-Rock Band aus Schweden und auf ihrem neuen Album sind weitere prominente Landsmänner als Gastmusiker dabei. Es knüpft an ihren Klassiker „Agents of Ahriman“ an. Die Musik ist geradlinig und kompromisslos, gerade das macht sie so gut. Diese Band ist die Empfehlung schlechthin für alle Stoner-Rock Fans. Zum Probehören sind vermutlich der Opener „Jack Staff“ und „Lilith“ die Songs, die sich am besten eignen.


Samstag, 17. März 2012

yU – The Earn

yU ist ein Teil der Rapformation „Diamond District“ („In The Ruff“ unbedingt anhören). Neben Has-Lo gehört sein Album zu den besten des Katalogs der „Mello Music Group“ 2011. Sein guter Flow wird auf „The Earn“ von guten Beats und oft auch von Soulsängern unterstützt. Hört einfach mal in "Time Machine" oder "If U Down" rein.


Donnerstag, 15. März 2012

Darrell Scott – Long Ride Home

Viele amerikanische Countrymusiker, driften musikalisch in die Kitsch-Ecke ab. Darrell Scott läuft teilweise auch Gefahr, aber er kriegt dann doch immer noch die Kurve. Er ist ohne Frage ein extrem begabter Songwriter, der untschätzt wird. Eine Kostprobe seines Könnens seht ihr in diesem Video zu "You'll Never Leave Harlan Alive".


Auf „Long Ride Home“ präsentiert er eine weitere gelunge Auswahl an guten Songs. Als Hörproben könnte man das ruhige „Someday“ und das schnelle „Hopkinsville“ empfehlen.

Jessika Kenney & Eyvind Kang – Aestuarium


Eyvind Kang ist ein amerikanischer Musiker, der durch seine Mischung aus Jazz und klassischer Musik mit oftmals orientalischen Elementen schon länger interessante Musik macht („Virginal Co-Ordinates“ ist vermutlich das zugänglichste Werk), hat schon mit vielen Musikern wie Tucker Martine, Skuli Sverrisson oder Mike Patton zusammengearbeitet hat. Auf „Aestuarium“ kooperierte er mit der Sängerin Jessika Kenney.

Das Ergebnis ist ein sehr interssantes und atmosphärisches Album, wie man es von ihm gewöhnt ist. Bis auf minmale perkussive Unterstützung bei „Dies Mei“ bestehen alle Songs ausschließlich aus Kenneys Gesang und Kangs Violine, die meistens auch unisono agieren (gleiche Melodielinie). Es klingt als wollten Sie alte traditionelle Musik, wie man sie etwa von den Kelten kennt, für sich neu entdecken. Aber diese CD enthält mehr musikalische Qualität als alle Enya-Songs dieser Welt zusammen. Jessica Kenneys unglaublicher Gesang und die athmosphärische Stärke der einzelnen Songs machen dieses Album zu einem kleinen Meisterwerk.

Mittwoch, 14. März 2012

A Lull – Confetti

A Lull spielen eine Art experimentellen Indie-Rock. Die Songs sind durch gute Rhytmusarbeit geprägt und oftmals wird der Gesang als ein weiteres Instrument interpretiert. In dem Opener „Weapons For War“ nehmen sie sich auch Zeit, um Spannung aufzubauen. Aus dem ganzen Einheitsbrei von Indie-Rockbands, in dem viele nicht schlecht, aber eben auch nichts besonderes sind, stellen A Lull eine nette Alternative dar. Unten könnt ihr das Album Streamen. Wer nur zwei Songs hören möchte, kann sich auf „Weapons For War“ und „Some Love“ beschränken.



Shaolin Afronauts – Flight Of The Ancients



Wie der Name vermuten lässt, orientieren sich Shaolin Afronauts an den Ursprüngen des Afrobeats. Manche Passagen zeigen auch eindeutige Parallelen zu Fela Kuti und ähnlichen Vertretern dieser Musikrichtung auf. Durch den modernen Sound und ihre Spielfreude ist „Flight Of The Ancients“ ein ebenfalls guter Vertreter geworden. Zu den stärksten Nummern auf dem Album zählt neben dem Opener „Journey Through Time“ auch das klassisch funkige „Shira“.


Dienstag, 13. März 2012

Pallbearer – Sorrow And Extinction

Pallbearer ist eine Band, die es auf ihrem neuen Album schafft, mit einer geringen instrumentellen Vielfalt, atmosphärisch starke Songs zu kreieren. Sie lassen sich  Zeit ihre Songs aufzubauen und so kommt es dazu, dass die CD aus nur fünf recht langen Nummern besteht. Der Opener „Foreigner“ ist mit seinem akustischen Intro und einem Höhepunkt, der fast schon wie ein  Meisterwerk der klassischen Musik anmutet, der vermutlich stärkste Song der Platte. Wer auf lange Metalsongs ohne viel ohne viele Spielereien steht oder Fan der langen Instrumentalsongs auf den frühen Metallica-Alben ist, wird dieses Album lieben.


Montag, 12. März 2012

Action Bronson – Dr. Lecter

Wenn man im Hip-Hop aggressive Texte hört und ein bestimmtes Wort fehlt, handelt es sich um einen weißen (meist korpulenten) Rapper. Action Bronson ist da keine Ausnahme. Sein Flow erinnert an Ghostface Killer und seine Beats sind old-school und vorallem außergewöhnlich gut. „Dr. Lecter“ ist ein Album, das von vorne bis hinten überzeugt. Als herausragende Songs könnte man „Madness“, „Jerk Chicken“ und „Barry Horrowitz“ nennen.

Sonntag, 11. März 2012

Passenger – All The Little Lights

Passenger ist eine Folk Band aus England und das neue Album ist eine Doppel-CD, mit Akustik Versionen der Songs auf CD 2. Musikalisch sind sie wohl irgendwo zwischen Bright Eyes und Mumford & Sons anzusiedeln. Auch qualitativ können Passenger in dieser Liga mitspielen.
Bei Soundcloud findet ihr übrigens das komplette Album im Stream.


Samstag, 10. März 2012

The Men – Open Your Heart



„Open Your Heart“ ist ein vielseitiges Rock-Album. Der starke Opener „Turn It Around“ und der Titelsong „Open Your Heart“ charakterisieren den Sound wohl am besten. Es ist eine Art moderner Rock'n'Roll, der von lauten „Twang“-Gitarrensounds geprägt wird. Zwischendrin tauchen dann aber plötzlich Lieder wie das melancholische Instrumental „Country Song“ auf, oder eine Nummer wie „Candy“, die es auch auf eine alte Stones-Platte geschafft hätte.

Freitag, 9. März 2012

Michael Kiwanuka – Home Again


Michael Kiwanuka, der lange Zeit als Geheimtipp galt, hat nun endlich sein erstes komplettes Album veröffentlicht. Wer ihn schon länger verfolgt wird die meisten Songs bereits kennen. Die wirklich neuen Nummern sind....ok, aber es ist wie so oft wenn ein begabter Künstler bekannter wird und das kommerzielle Potential erkannt wird. Es ist Musik, die eurer Freundin und sogar eurer Mutter gefallen wird. Aber das sollte nicht darüber hingweg täuschen, dass mit „Tell Me A Tale“, „I'm Getting Ready“ und dem Titelsong „Home Again“ sehr gelungene Songs auf diesem Album sind, die irgendwo zwischen traditionellem Soul und Folk anzusiedeln sind. Aber Vielleicht ist es auch eine bessere Idee, sich die alten EP's anzuhören ("Tell Me A Tale EP" und "Home Again EP").

Burial – Kindred EP

Kaum jemand in der elektronischen Musikszene kann behaupten einen Ruf zu haben wie Burial. Auf seiner neuen EP sind zwar nur drei Songs, aber bei einer Länge von insgesamt 30 Minuten kann man sich wohl nicht beklagen. Es sind wieder die typischen Burial Beats zusammen mit atmosphärischen Sounds und den ebenso typischen weiblichen Vocal-samples. So groß der Hype auch sein mag, es ist gute, atmosphärische und elektronische  Musik.

Donnerstag, 8. März 2012

Cyne – Wasteland vol.1: Killmore



Cyne ist eine Hip-Hop Formation aus Florida. Ein Blick auf die Tracklist verrät, dass es sich hier nicht um ein gewöhnliches Rap-Album handelt. Mehr oder weniger ein einziger Song, der in 6 Kapitel unterteilt ist, die alle ca. 10 Minuten lang sind. Das Schema ist meistens das gleiche: Die ersten ungefähr zwei Minuten sind durch Raps geprägt und der restliche Song ist instrumental gehalten, bzw. gelegentlich Sprachsamples. Ein interessanter Ansatz, der auf dieser CD vollkommen aufgeht, da die Beats Atmosphärisch  einfach passen und abwechslungsreich gestaltet sind. Die Bandbreite geht von komplett elektronischen bis hin zu ganz „akustisch“ gehaltenen Beats. Die Übergänge sind dabei teilweise sehr abrupt und eigenwillig gestaltet, aber trotzdem wirken Sie gut aufeinander abgestimmt. Ein innovatives und gut gelungenes Hip-Hop Album, das vorallem atmosphärisch punktet. Wer sich kürzere Songs mit insgesamt mehr Rap wünscht, sollte sich das Album „Water for Mars“ besorgen.


Matt Wilson – An Attitude For Gratitude

Zusammen mit Gastmusikern hat der Jazz-Schlagzeuger Matt Wilson mit „An Attitude For Gratitude“ ein kreatives modernes Jazz-Album veröffentlicht. Trotz seiner Experimentierfreudigkeit wirken die Songs nicht total abgedreht. Meistens durch Swing-Rhythmen geprägt, machen die 11 Nummern einfach Spaß beim Zuhören. Als Soloinstrumente sind oftmals Bläser und Keyboard zu hören. Zu den bemerkenswertesten Songs gehören „Little Boy With The Sad Eyes“ mit seinem melancholischen Intro und „You Bet“ mit kleinen lateinamerikanischen Anspielungen.

Mittwoch, 7. März 2012

Whores – Ruiner EP



Ein Ansatz der eher heftigen Gangart ist die Ruiner EP von Whores. Die Songs werden jeweils von einem starken Bassfundament getragen und wirken durch den druckvollen Gesang stets lebendig. Es erinnert an härtere Melvins Aufnahmen. Zu den stärksten Songs gehören „Daddy's Money“ und „Tell Me Something Scientific“. Hier habt ihr sogar die Möglichkeit die komplette EP zu streamen.


Three Cane Whale – Three Cane Whale



Three Cane Whale ist ein Trio, dass ruhigen Instrumental-Folk spielt und dabei meist komplett auf perkussive Elemente verzichtet. Gitarre, Trompete und Akkordeon stehen dabei im Vordergrund. Das Album ist durch viele insgesamt recht kurze Songs geprägt, die auch eher einfach gestaltet sind. Auf komplexe avantgardistische Ansätze wird verzichtet (siehe zB. Tin Hat Trio). Es erzeugt eine schöne und angenehme Atmosphäre und durch die Kurzweiligkeit der Songs will man gar nicht mehr aufhören zuzuhören.

Dienstag, 6. März 2012

The Jon Spencer Blues Explosion - Orange (1994)

Dieses Album aus dem Jahr 1994 ist eines der innovativsten und gleichzeitig immernoch eingängigen Rock-Alben. Von dem traditionellen Blues-Rock ist es schon deutlich abgewischen, aber was Jon Spencer und seine zwei Bandkollegen hier machen, hebt das ganze auf eine neue Ebene. Es ist gekennzeichnet durch starke Gitarrenriffs, eine starke Rhythmus-Fraktion und einzigartigem Gesang. Jon Spencer singt nicht im klassischen Sinne, es ist wohl eher eine Mischung aus Sprech-, Soul- und Rockgesang. Teilweise werden auch elektronische Sounds verwendet, die die Musik aber kein bisschen weniger handgemacht klingen lassen. Auf dem vermutlich außergewöhnlichstem Song des Albums „Flavor“ kommt sogar noch eine Rap-Einlage dazu. Es war schwer einen Song als Beispiel auszuwählen, da es eigentlich fast Jeder verdient hätte. Insgesamt eine beeindruckende und energiegeladene Weiterführung alter Blues-Tugenden mit Funk Einflüssen, die man als mehr als gelungen bezeichnnen kann.




Montag, 5. März 2012

Soul Square – Live & Uncut





Soul Square ist eine Hip-Hop Formation, die auf „Live & Uncut“ neben guten Raps vorallem sehr starke Beats zeigt. Manche Songs sind daher auch komplett instrumental gehalten („That Swing“). Meistens sind Jazz-Einflüsse bei der Produktion zu hören, neben Samples von altbekannten Hip-Hop Größen. Eine Underground Rapgruppe die eure Aufmerksamkeit definitiv verdient hat. Empfehlenswerte Songs sind "Living The Dream", "Take It Back" und "That Swing".



Nicolas Jaar – Space Is Only Noise


„Space Is Only Noise“ ist einer der elektronischen Höhepunkten des letzten Jahres.  Die einzelnen Songs sind abwechslungsreich und gut produziert. Sogar eine ganz neue Interpretation eines Soul Klassikers von Ray Charles ist auf dem Album vertreten. Ein weiterer herausragender Song ist der Titelsong „Space Is Only Noise If You Can See“.


Shawn Lee – Soul In The Hole (2009)

Da Shawn Lee schon immer ein Fan von alten Soulsongs war, hat er 2009 eine Art Tribute-Album aufgenommen. Zusammen mit einer Auswahl von Gastmusikern nimmt er den Hörer mit in alte Zeiten, in denen der Soul seine stärkste Phase hatte. Qualitativ kann er auch wirklich mit den alten Größen mithalten. Von vorne bis hinten weist dieses Album fast nur Highlights auf, speziell der Titelsong „Soul In The Hole“ und "Something".


Sonntag, 4. März 2012

The Phantom Band – The Wants


Ein Rock Album, das zwischen üblichen Rocksongs und akustische Liedern  und vorallem experimentelle elektronische Sounds einbindet. Es ist vielleicht nicht jede Nummer herausragend aber andere sind dafür umso besser. Der gute Gesang und der experimentelle Sound machen dieses Album einzigartig und definitiv einen Versuch wert anzuhören.

Samstag, 3. März 2012

No Anchor – Real Pain Supernova



Grob könnte man es wohl als Doom-Stoner-Metal bezeichnen, was No Anchor auf ihrem Album mit dem symphatischen Titel „Real Pain Supernova“ spielen. Der stark verzerrte Bass spielt in ihren Songs eine große Rolle und die Gitarrenriffs scheinen sich daran zu orientieren.

Der unumstrittene Höhepunkt des Albums ist das epische „Gatton Bohemia“, mit Gesang der Teilweise an Roger Waters erinnert und einem Gitarrensolo, das komplett aus Feedback-Geräuschen besteht. Unbedingt anhören, auch wenn ihr ein bisschen Zeit mitbringen müsst.



Tino Contreras - El Jazz Mexicano de Tino Contreras



Eine Zusammenstellung des Jazzman Labels von Songs des mexikanischen Jazz-Schlagzeugers Tino Contreras. Musikalisch bewegt es sich zwischen traditionellem Jazz, lateinamerikanischer Musik und die Gesangspassagen erinnern phasenweise an alte Les Baxter Aufnahmen. Kurzweilig Musik, die einfach gute Laune macht.


Septic Flesh – The Great Mass


Ein Death-Metal Album mit Unterstützung eines Orchesters. Wer jetzt annimmt, das es sich um ein typisch überladenes Metal Album handelt liegt jedoch falsch. Die Streicher geben der Musik die nötige Dramatik ohne zu übertreiben. Ein Death-Metal Album mit dem üblich heftigen Gesang bleibt dennoch Geschmackssache, aber wer solcher Musik etwas abgewinnen kann sollte mal in „Five-Pointed Star“ oder „Vampire Of Nazareth“ reinhören.


Freitag, 2. März 2012

Hayes Carll - KMAG YOYO (and other American stories)


Ein klassisches Country-Album mit Rock Einflüssen, soliden Songs und Gesang der stellenweise an Johnny Cash erinnert. Hayes Carll variiert von langsamen Songs wie "Hide Me" bis hin zu dem rockigen Titelsong "KMAG YOYO". Eine Empfehlung an alle, die Country mögen, hiermit kann man nichts falsch machen.

Nostalgia 77 – The Sleepwalking Society


Der normalerweise für etwas elektronischere Sounds bekannte Produzent Nostalgia 77 hat mit „The Sleepwalking Society“ ein gutes Soul Album veröffentlicht mit Gesangsunterstützung von Josa Peit. Die Songs sind meist sehr gitarrenlastig (akustik). Weitere Elemente sind neben dem guten Gesang Bläser, Keyboards und vorallem starke Rhythmen.



Donnerstag, 1. März 2012

Perfume Genius – Put Your Back N 2 It

Nach seinem Debut 2010 mit “Learning” ist “Put Your Back N 2 It” das zweite Album von Perfume Genius. Es ist stilistisch vergleichbar mit „Learning“, kurze Klaviersongs mit eher minimalistischer Instrumentierung und seinem typischen melancholischen Gesang. Speziell die Gesangsmelodien machen seine Musik so gut und die kürze der Songs so kurzweilig.
Diese CD wird vermutlich bei niemanden den Weg ins Auto schaffen, da sie wirklich nur für sehr ruhige Momente gedacht ist.



Archie Shepp – Attica Blues (1972)

Attica Blues von Archie Shepp ist ein Album das eine perfekte Kombination von Soul und altem traditionellen Jazz bietet. Höhepunkt ist bereits der Opener „Attica Blues“ mit kraftvollen Gesang (leider kein gutes Video gefunden). Das Album folgt einem Konzept, manche Motive tauchen in späteren Songs erneut auf. In erster Linie lebt es von melodisch starken Jazz-Arrangements im Gegensatz zu virtuosen Soli und guten Sängern. Insgesamt ein viel zu wenig beachteter Klassiker,  an dem man als Fan von altem Jazz nicht dran vorbei laufen sollte und der Souleinfluss gibt dem noch eine interessante Note.

Uncle Acid & The Deadbeats – Blood Lust


Uncle Acid & The Deadbeats spielen auf ihrem Album “Blood Lust” eine gelungene Mischung aus Doom-Rock , Blues-Rock und Anzeichen von Metal. Insgesamt klingt es nicht wirklich nach Musik aus dem Jahr 2011, sondern eher nach den ersten Metal-Versuchen von Black Sabbath oder ähnlichen Vertretern. Die guten Riffs und die düstere Stimmung machen diese CD zu einem Highlight. Die stärksten Songs des Albums sind „I’ll Cut You Down“, „Over And Over“ und „Deaths Door“.